Die Synoden der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (11. bis 13. April 2024 in Kloster Drübeck) und der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen (26. bis 19. April in Dresden) haben auf ihren Frühjahrssynoden jeweils ein "Wort zum Wahljahr 2014" verabschiedet. In Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen finden in diesem Jahr neben Kommunal- und der Europawahl auch Landtagswahlen statt. Als Leipziger Missionswerk begrüßen wir die Beschlüsse und veröffentlichen sie im Wortlaut.

Wort der 28. Evangelisch-Lutherischen Landessynode Sachsens im Wahljahr 2024

Als 28. Evangelisch-Lutherische Landessynode Sachsens bekennen wir uns zu Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt. Wir werben um Gottvertrauen und treten ein für ein Miteinander in Respekt und gegenseitiger Wertschätzung.

Unsere Gesellschaft durchlebt eine Zerreißprobe. Krisen überlagern sich und fordern unsere Kraft, immer neue Herausforderungen und Unsicherheiten erschöpfen uns. Ärger und Unmut werden laut und ungebremst geäußert. Gleichzeitig ziehen sich viele Menschen zurück, fühlen sich allein gelassen, nicht gehört und unverstanden.

Extremistische Parteien bieten einfache Antworten auf komplexe Probleme. Sie vermischen vermeintliche Lösungsansätze mit ausgrenzenden und menschenfeindlichen Positionen. Kommen diese Parteien in politische Verantwortung, nimmt unser Miteinander Schaden.

Wir bitten alle Mitglieder der Landeskirche, sich im Vorfeld der Wahl mit den Zielen der Parteien und den Äußerungen der Kandidatinnen und Kandidaten auseinanderzusetzen und eine gewissenhafte Wahlentscheidung zu treffen. Wir unterstützen die ökumenische Wahlinitiative “Für alle. Mit Herz und Verstand” und danken allen Kirchgemeinden, die sich an dieser Initiative beteiligen.

Wir bitten um Kraft und Begleitung für alle die, die als Kandidatinnen und Kandidaten die Bereitschaft zeigen in der Welt zu wirken und in Gremien unseres Landes mitzuarbeiten.

Die Landesjugendkammer der Evangelischen Jugend in Sachsen setzt in ihrem Wort “Herz statt Hetze. Hoffnung statt Angst. Glaube statt Misstrauen.” vom 16.03.2024 “[...] der Angst die Hoffnung entgegen [...]” und erinnert an unseren gemeinsamen Glauben, “[...] dass Gott für diese Welt eine Zukunft bereithält [...]”. Die Landessynode macht sich dieses Wort der Landesjugendkammer zu eigen und bekräftigt es.

Wort der Landessynode der EKM zum Wahljahr 2024

Im Anschluss an das Wort des Landeskirchenrates "Herz statt Hetze" und das Wort des Landesjugendkonvents der EKM "Wo Menschenhass herrscht, kann Liebe nicht sein" warnt auch die Landessynode eindringlich vor einer Regierungsbeteiligung der AfD auf allen politischen Ebenen. Die AfD arbeitet gezielt gegen die Grundlagen unserer parlamentarischen Demokratie und verfolgt eine langfristig angelegte Strategie ihrer Abschaffung zugunsten eines homogen völkischen, autoritär regierten Staatswesens, das sich nach Gutdünken auch über geltendes Recht hinwegsetzt. Sowohl in ihren aktuellen programmatischen Schriften als auch in Äußerungen leitender Mandatsträger:innen finden sich menschenverachtende und rassistische Aussagen. Die Landessynode bittet alle Wahlberechtigten, sich über die politischen Ziele und Grundsätze der AfD Klarheit zu verschaffen und dies bei der eigenen Wahlentscheidung zu berücksichtigen.

 

Für das LMW ist Geschäftsführer Martin Habelt in der sächsischen Landessynode und Freiwilligenreferentin Susann Küster-Karugia in der Synode der EKM vertreten.